Am Anfang eines Bildes geht es mir noch um den sichtbaren Gegenstand, um die Figur des Motives. Aber der Arbeitsprozess ist unvorhersehbar und kann mich in eine völlig andere Richtung leiten lassen, die mit der Anfangsidee überhaupt nichts mehr zu tun hat. Manchmal trennen sich dann Formen und Farben von der Gegenständlichkeit, lassen aber immer noch erahnen, woher sie kommen. Deswegen habe ich, wenn ich anfange zu malen, nie ein fertiges Bild vor Augen.
Für mich ist die Wichtigkeit eines Bildes nicht nur das sichtbare Ergebnis, sondern auch der ganze Malprozess ist entscheidend für seine Bedeutung.
Anfangs nur als Skizze gedacht entstehen meine Zeichnungen schnell und zügig. Eine völlige Veränderung kann sich später durch Überarbeiten mit Mischtechnik ergeben. Bei den gezeichneten Aktzeichnungen versuche ich Bewegungsmomente einzufangen in einer beschränkten Zeit von höchstens 1-3 Minuten. Je mehr die sparsam angedeuteten Figuren nur erahnt werden, umso stärker fordern sie die Phantasie des Betrachters heraus.